Pellets – Energie aus Holz

 

 

Steckbrief

Ein durchschnittlicher Pellet hat einen Durchmesser von ca. 6mm und ist 1- 4 cm lang. Pellets mit diesen Maßen besitzen ein Schüttgewicht von 0,65 kg/l. Die Restfeuchte darf sowohl für die Lagerung als auch für die Verbrennung nur 8- 10% betragen und auch der Asche- und der Staubanteil sollten so gering wie möglich sein (Asche: max. 1% / Staub: max. 10%). Andere Qualitätskriterien, die zu beachten sind, sind die Dichte und die Oberfläche und dass keine Presshilfsmittel, wie z.B. Arsen, Blei, Kupfer, Chlor, Stickstoff oder Schwefel dem Pressling zugesetzt wurden, was den Heizwert erheblich herabsetzten würde.

Um sicherzustellen, dass nur Qualitätsware auf dem Mark zu kaufen ist, werden die Pellets regelmäßig nach Kriterien der Ö- Norm und der Dinplus  geprüft.

 

 

1kg Pellets hat ca. einen Heizwert von 4,9 kW. Das heißt also, dass 2kg Pellets von der Heizleistung her 1l Heizöl entsprechen.

Als Beispiel: Der Jahresbedarf für ein Einfamilienhaus mit ca.12 kW Heizlast beträgt ca. 4800kg. Pro kW Heizlast werden also ca. 400 kg Pellets, jährlich, verbraucht.

Das klingt zunächst sehr viel, für diese 4800kg wird jedoch nur ein Lagerraum von ca. 2 x 3 m Grundfläche benötigt.

Auch die Preislage ist mit 3,91 Cent/kWh, wenn man den Preis von 7,93 Cent/kWh für Heizöl betrachtet, durchaus akzeptabel. Es ist allerdings nach einem Preisanstieg Anfang 2007 nicht sicher, dass nicht weitere Preisanstiege folgen.

 

Herstellung

Die Herstellung von Pellets beruht auf einem sehr simplen System.

Hierbei werden Holzspäne und - hobel

 Unter Druck gepresst. Es werden keinerlei Bindemittel oder andere chemische Substanzen hinzugefügt, denn das holzeigene Lignin sorgt für die Bindung. In seltenen Fällen wird zur Beschleunigung des Bindungsprozesses heißer Wasserdampf zugeleitet.

Ein Beispiel für das Pressen von Pellets ist der Ringmatrize:

 

Heizsysteme

Pellets- Heizsysteme haben eine Leistungsspannbreite von 2,4 – 100 kW. Aufgrund der großen Auswahlmöglichkeit ist es umso wichtiger, dass man eine Wärmebedarfsrechnung anstellt bevor man sich ein solches Heizsystem anschafft, da ein Kessel mit genau angepasster Leistungsfähigkeit wesentlich effizienter ist und außerdem keine Energie verschwendet wird. Jedes Heizsystem ist von 38- 80°C regulierbar.

Ungeachtet dessen welchem Leistungsgrad die Heizanlage entspricht, ist eine Anschaffung trotz staatlicher Zuschüsse von ca. 2000€ sehr teuer.

Wie funktioniert so ein Heizsystem?

Die Pellets werden durch Saugen (17) vom Lagerraum in den Vorratsbehälter (19) befördert. Die Strecke, die die Pellets dabei zurücklegen kann maximal 20m betragen. Vom Vorratsbehälter werden die Pellets mithilfe einer Schnecke (9) in den Brennraum (1) transportiert. Dieser ist, um den Verlust an Wärme möglichst gering zu halten, vollständig mit Schamott ausgekleidet. Der Brennstoff wird automatisch gezündet (8).

Eine Saugturbine (14) im oberen Teil des Brennraumes, zieht die warme Luft nach oben, wo, mithilfe von Wärmetauschern (11), die Wärmeenergie von der Luft im Kessel auf das Wasser in den Leitungen übertragen wird.

Man kann jederzeit am Computer des Heizsystems die gewünschte Raumtemperatur ändern. Das System rechnet dann mithilfe einer Lambdasonde, unter Berücksichtigung der Brennstoffqualität, das optimale Luft-, Brennstoffgemisch aus und füllt automatisch Pellets nach.

 

 

 

 

 

Ist genügend Holz vorhanden?

Aufgrund der Tatsachen, dass ein einfacher Haushalt 4800kg Pellets im Jahr verbraucht und dass sich die Pellets- Heizsysteme immer größerer Beliebtheit erfreuen wie die oben abgebildete Statistik eindeutig zeigt, stellt sich die Frage ob überhaupt, auf längere Zeit gesehen, genügend Holz vorhanden ist.

Ganz eindeutig lässt sich diese Frage nicht beantworten, man kann allerdings ein paar richtungsweisende Fakten nennen.

Österreich ist derzeit zu 46% mit Wald bedeckt. Jährlich wachsen dort 31 Mio. Festmeter Holz nach, es werden aber lediglich 19 Mio. verwendet. Das heißt also 1/3 des jährlich nachwachsenden Holzes bleibt ungenutzt, was auch auf den bereits bestehenden Wald zutrifft. Zusätzlich fallen bei der Verarbeitung der 31 Mio. Festmeter noch 1 Mio. Tonnen Sägespäne und –hobel an, die ihrerseits nicht verwendet werden, sich aber hervorragend zur Herstellung von Pellets eignen.

 

 

CO2 - Emission

Der Verbrennungsprozess der Holzpellets kann als CO2- neutral betrachtet werden.

Es wird zwar eine gewisse Menge an CO2 frei, allerdings nur die Menge, die der Baum aufgenommen und gespeichert hat. Würde der Baum seinen natürlichen Kreislauf durchlaufen, würde besagtes CO2 beim Verrottungsprozess ebenfalls wieder frei werden. Was nicht ganz außer Acht zu lassen ist, ist allerdings, dass das CO2 durch die Verbrennung wesentlich schneller und zeitnäher wieder freigesetzt wird, als wenn der Baum irgendwann einmal verrotten würde. Auch entstehen mit Sicherheit während der Produktion und des Transportes der Pellets geringe Mengen an CO2, was aber nicht mit den Mengen zu vergleichen ist, die z.B. die Verbrennung von Heizöl freisetzt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


                   

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pro

Sollten die Pellets auf dem derzeitigen Preisstand bleiben, kann man sagen, dass sich die Anschaffung eines Pellets- Heizsystems auf längere Zeit betrachtet lohnen würde, da die laufenden Kosten geringer sind.

Zudem kommt, dass der Arbeitsaufwand sowohl bei der Produktion und beim Transport, als auch später für den Besitzer des Heizsystems sehr gering ist.

Wirtschaftlich gesehen ergeben sich ganz klare Vorteile. Da es sich um eine Innlandproduktion handelt bewegen sich der Preis und die

 Versorgung unabhängig von Wechselkurzschwankungen und internationalen politischen Einflüssen. Zusätzlich würden europaweit hunderte neuer Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden. Speziell in Hinsicht auf den Klimawandel betrachtet ergeben sich Vorteile durch die CO2- neutrale Verbrennung.

 

 

Kontra

Für den Verbraucher stellen den einzigen, aber nicht zu verachtenden Nachteil die hohen Anschaffungskosten dar.

Eine mögliche Schädigung des Ökosystems spielt an dieser Stelle eine wesentlich größere Rolle. Da auf Dauer sehr große Mengen Holz gebraucht werden, wird das Ökosystem Wald vielleicht nachhaltig geschädigt und Lebensräume von Tierarten zerstört oder verändert.

Auch die CO2- Emission stellt ein Thema dar. Zwar wird, wie oben erwähnt, nur das CO2 frei, das der Baum aufgenommen hat, allerdings wird es doch schneller und in größeren Mengen auf einmal frei.

Zum Schluss Stellt sich die Frage, ob auf Dauer genügend Holz vorhanden sein wird. Aufgrund der großen Holzvorräte in Österreich, kann man davon ausgehen, dass es in den nächsten Jahrzehnten keine solchen Probleme geben wird, aber man sollte doch bedenken, dass ein Baum schneller verbrannt ist, als er nachwächst.

 

 

Ein Referat von Mara- Tabea Hiller