Nahrungsnetz Korallenriff

Das Korallenriff hat eine große Bedeutung für viele darin lebende Tier- und Pflanzenarten. Es dient den Lebewesen nicht nur als Lebensraum sondern auch als Schutz vor Räubern. Ein Beispiel dafür ist die Anemone (eine Korallenart) und der Anemonenfisch (auch Clownfisch genannt). Die Tentakel der Anemone enthalten ein Gift, welches die Lebewesen betäubt, die sie berühren. Der Anemonenfisch ist jedoch gegen dies Gift resistent, er nutzt die Anemonen als sicheres Versteck vor Räubern. Zudem dient das Korallenriff auch vielen weiten Tieren als Unterschlupf, da sich in und zwischen den Korallen und deren Kalkgerüsten viele Höhlen und Nischen bilden, die auch als Ort zum Laichen anbieten.

Das Riff wird auch als Tarnung bei der Jagt genutzt, viele Räuber verstecken sich in den Nischen und Höhlen zwischen den Korallen um auf ihre Beute zu Lauern.

Des Weiteren dienen auch die Korallen selbst als Nahrung für verschiedene Fischarten, wie zum Beispiel dem Papageienfisch.

 

Die Pflanzen und Tiere des Korallenriffs bilden Nahrungsketten (Produzenten, Konsumenten (1. und 2. Ordnung) und Destruenten). Allerdings sind die Nahrungsketten so komplex, dass meist von Nahrungsnetzen, bzw. Nahrungspyramiden gesprochen wird.

 

Die Produzenten (Pflanzen) bilden dabei die breite Basis, die Konsumenten 1. Ordnung (Pflanzenfresser) die Mitte und die wenigen Sekundärkonsumenten (Fleischfresser) die Spitze.

Sonnenenergie wird im Meer durch die marinen Pflanzen wie Algen und Seegras durch Fotosynthese in Stärke (Glukose) umgewandelt. Sie sind die Produzenten des Ökosystems und stehen am Anfang des Nahrungsnetzes, wie zum Beispiel ein- und mehrzellige Algen, Plankton (Zooplankton wie kleine Krebse, Ringelwürmer und Larven und Phytoplankton, also kleine pflanzlichen Lebewesen) und Seegras.

Die Konsumenten 1. Ordnung, also die Pflanzenfresser (Herbivoren) fressen die Produzenten und nehmen somit ihre gespeicherte Energie auf. Die Korallen zum Beispiel fangen mit ihren Tentakeln und Korallenästen Plankton aus dem Meerwasser und strudeln es in ihren Schlund.

Die Konsumenten 2. Ordnung sind die Fleischfresser (Carnivoren), wie viele Fischarten. Sie haben oft Jagdverhalten und –Strategien entwickelt um ihre Beute leichter fangen zu können. Der Zackenbarsch und der Steinfisch sind beispielsweise Lauerjäger. Der Zackenbarsch ist durch seine Färbung zwischen den Korallen, besonders in der Dämmerung, sehr gut getarnt und lauert dort auf seine Beute. Der Steinfisch vergräbt sich im Sand, wo er mit bloßem Auge kaum zu erkennen ist und wartet dort bis seine Beutetiere vorbeischwimmen.

Die Trompetenfische benutzen andere Fische als Tarnung. Sie warten zwischen den Korallen, bis zum Beispiel ein Papageienfisch vorbeikommt und schwimmt dann über oder unter diesem entlang und wartet bis der Pflanzenfresser seine Beute (kleine Ringelwürmer, Krebse und Larven (Zooplankton) aufwirbelt.

Der Rotfeuerfisch besitzt eine andere Jagdstrategie, er treibt seine Beute mit weit auseinander gespreizten Flossen vor sich her.

Es sind jedoch nicht alle Tiere nur reine Pflanzen- oder Fleischfresser, manche ernähren sich auch von Beidem und gelten als Allesfresser (Omnivoren). Hierzu gehört zum Beispiel die Meeresschildkröte. Sie frisst vor allem Fleisch, aber auch Seegras und Algen.

Die Destruenten sind die Zersetzter des Kreislaufs im Ökosystem.

10-20% der von den Pflanzen gebildeten organischen Substanzen werden von den Konsumenten verbraucht, der Rest (ca. 90%) geht in Form von Leichen, Exkrementen, Schuppen, Knochen, abgestorbenen Pflanzenteile etc. direkt an die Destruenten. Diese zerlegen die organischen Verbindungen in anorganische (mineralische), die wieder in den Kreislauf des Ökosystems übergehen.

Zu den Detritusfressern gehören Krebse, Krabben, einige Schnecken und Muscheln. Die „Hauptarbeit“ machen jedoch die Mikrobakterien.